Welche Versicherungen braucht man wirklich? Mein Setup nach dem Studium

Willkommen im Versicherungs-Dschungel! Kaum hat man das Studium hinter sich und startet ins Berufsleben, prasseln sie auf einen ein: Angebote für Zahnzusatz, Glasbruch, Handy oder die private Rente.

Aber was davon ist wirklich wichtig und was ist einfach nur teuer?

Auf dieser Seite zeige ich dir keine allgemeingültige Wahrheit, sondern ganz transparent mein persönliches Setup als Berufsanfänger. Denn (und das ist die wichtigste Regel):

Versicherungsschutz ist immer individuell. Deine Lebensumstände (Bist du Single? Hast du Kinder? Bist du verbeamtet? Selbstständig?) entscheiden darüber, was du wirklich brauchst.

Wichtiger Disclaimer: Keine Beratung, nur mein Weg

Bevor wir starten, das Kleingedruckte, das bei Finanzen wichtig ist:

Dies ist keine Finanz- oder Versicherungsberatung. Ich bin kein Experte, sondern teile hier auf Finanzferkel.de nur meine persönlichen Erfahrungen und Recherchen als Privatanleger und Absolvent. Ich erkläre, warum ich mich für bestimmte Bausteine entschieden habe, gebe aber keine konkrete Produktempfehlung.

Alle Entscheidungen, die du triffst, liegen in deiner eigenen Verantwortung. Bitte lies dazu auch meinen ausführlichen Disclaimer.

Die "Muss-man-haben" Versicherungen (Gesetzlich & Co.)

Beginnen wir mit den Dingen, um die wir (meist) nicht herumkommen. Dies sind die Versicherungen, die der Gesetzgeber vorschreibt oder die schlichtweg unumgänglich sind.

  • Die Krankenversicherung: In Deutschland ein Muss. Ob du gesetzlich (GKV) oder privat (PKV) versichert bist, hängt von deinem Job und Einkommen ab. Als Angestellter bist du meist erstmal in der GKV.

  • Die Kfz-Haftpflichtversicherung: Sobald du ein Auto auf deinen Namen anmeldest, ist diese Pflicht. Sie zahlt Schäden, die du anderen mit deinem Auto zufügst. (Teil- oder Vollkasko sind optionaler Schutz für dein Auto).

  • Gesetzliche Renten- & Pflegeversicherung: Als Angestellter werden diese Beiträge automatisch von deinem Gehalt abgeführt. Darum musst du dich (zunächst) nicht aktiv kümmern.

Meine Top 2: Die existenziellen Versicherungen nach dem Studium

Jetzt kommen wir zu den Versicherungen, die zwar freiwillig sind, die ich aber als absolut existenziell ansehe.

Das sind die Versicherungen, die dich vor dem finanziellen Ruin schützen, falls das Schlimmste passiert. Für mich als jungen Absolventen, der am Anfang seines Berufslebens steht, sind das genau zwei:

1. Die private Haftpflichtversicherung (Der "Ups"-Schutz)

Warum ich sie habe: Die private Haftpflicht ist für mich die wichtigste Versicherung überhaupt. Sie kostet oft weniger als 5 Euro im Monat, schützt dich aber potenziell vor Millionen-Forderungen.

Stell dir vor: Du hilfst einem Freund beim Umzug und lässt seinen neuen 80-Zoll-Fernseher fallen. Oder du stößt im Gedränge jemanden vom Fahrrad, der sich kompliziert verletzt und wochenlang nicht arbeiten kann.

Genau hier springt die Haftpflicht ein. Sie zahlt für Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die du (fahrlässig) bei anderen verursachst. Ohne sie haftest du mit deinem gesamten Privatvermögen – ein Leben lang.

2. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) (Der Schutz für dein Einkommen)

Warum ich sie habe (und warum sie gerade nach dem Studium so wichtig ist): Dein größtes Kapital nach dem Studium ist nicht dein Sparkonto, sondern deine zukünftige Arbeitskraft.

Rechne mal hoch: Wenn du 40 Jahre lang 3.000 € netto im Monat verdienst, summiert sich das auf fast 1,5 Millionen Euro.

Die BU ist die Versicherung für dieses Kapital.

Wenn du durch einen Unfall oder (was viel häufiger vorkommt) durch Krankheit wie Burnout oder Rückenprobleme deinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben kannst, fällst du tief. Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht (besonders am Anfang deiner Karriere) hinten und vorne nicht.

Wichtig: Der beste Zeitpunkt für die BU ist jetzt. Solange du jung und (hoffentlich) gesund bist, sind die Beiträge am günstigsten. Wartest du, bis die ersten Zipperlein (z.B. der verspannte Rücken vom vielen Lernen) in der Akte stehen, wird es teuer oder du bekommst gar keinen Vertrag mehr.

Meine Recherche: Finanztip als Basis

Ich habe mir diese Meinung nicht ausgedacht, sondern stütze mich bei meiner Recherche stark auf verbraucherfreundliche Quellen.

Eine der besten Übersichten, die ich kenne, findest du bei Finanztip. Sie haben die Versicherungen ebenfalls in "Muss-man-haben" und "Kann-man-haben" unterteilt.

Meine hier genannte Einschätzung deckt sich stark mit deren Empfehlungen für den "Must-have"-Schutz.

Hier geht es zum Artikel von Finanztip: Sinnvolle Versicherungen: Welche du wirklich brauchst

Mein Fazit: Erst das Fundament, dann der Rest

Die Versicherungswelt ist komplex, aber für den Start ins Berufsleben ist mein "Finanzferkel-Setup" klar:

  1. Gesetzliche Pflichten erfüllen (Krankenkasse).

  2. Existenzielle Risiken absichern (Haftpflicht & BU).

Alle anderen Versicherungen (Hausrat, Rechtsschutz, Zahnzusatz...) sind "Nice-to-have". Sie können sinnvoll sein, wenn das Fundament steht. Aber sie sollten niemals vor der Absicherung der existenziellen Risiken abgeschlossen werden.

Dein nächster Schritt: Prüfe deine eigene Situation. Hast du diese beiden existenziellen Lücken (Haftpflicht & BU) geschlossen? Nutze diese Seite als Startpunkt für deine eigene Recherche!